Fake-Brillen – Brillen ohne Sehstärke schädlich?

Fake-Brille Fake Glasses Fensterglasbrille ohne Sehstärke
Sind Brillen ohne Sehstärke schlecht für gesunde Augen? | Quelle: © Matthew Kane / Unsplash.com

Fake-Brillen mit auffälligem Rahmen haben sich dank Hipster und Hollywood-Stars mittlerweile zu modischen Must-haves entwickelt. Heute tragen sogar gut sehende Menschen Brillen ohne Sehstärke. Sind diese Nachahmer eine Gefahr für die Augen? Sind die Scheiben wirklich aus Fensterglas? Was ist beim Kauf solcher Fake-Brillen zu beachten?

Wie wurde die Brille eigentlich Kult?

Seit sich vor ca. zehn Jahren die XXL-Sonnenbrillen zum Must-have eines jeden Sommeroutfits mauserten, wollten Trendbewusste auch im Winter nicht mehr auf das Fashion-Highlight verzichten. Brillenträger waren da klar im Vorteil. So passte sich die Größe der Korrektionsgläser an die der Sonnenbrillen an: Sie wuchsen. Die Fassungen wurden prägnanter und Kreative erkoren die auffällige Nerdbrille, das ehemalige Stigma von Strebern und PC-Freaks, als ihr Markenzeichen. Ein Trend war geboren, in dessen Folge mittlerweile auch Menschen ohne Fehlsichtigkeit Fake-Brillen als Accessoire und Persönlichkeitsverstärker nutzen. Kein Wunder: Sogar Studien belegen, dass Menschen mit Brille kompetenter, selbstbewusster, intelligenter und entscheidungsfreudiger wirken – auch mit Gläsern ohne Sehstärke.

Schaden Fake-Brillen mit Fensterglas den Augen?

Die meisten Fake-Brillen enthalten kein Fenster-, sondern Demo-Glas, das aber unbedingt vom Augenoptiker gegen Plangläser (Fachjargon!) ausgetauscht werden sollte. Diese Scheiben haben keine Korrektionsfunktion, verfügen aber über sehr gute Seheigenschaften. Das ist wichtig, denn schlechte Glasqualität kann Beschwerden wie Kopfschmerzen oder gereizte Augen zur Folge haben. In so einem Fall sollte ein Fachmann immer die Gläser auf Qualitätsmängel und die Augen auf mögliche Sehschwächen prüfen.

Worauf kommt’s beim Kauf einer Fake-Brille an?

Leichte, organische Kunststoffgläser sind den schwereren Mineralgläsern vorzuziehen. Sinnvolle Ergänzungen sind Beschichtungen. Sie sind selten teuer, belohnen aber mit nützlichen Zusatz-Eigenschaften wie z. B. Entspiegelungen. Denn Lichtreflexe auf den Gläsern sehen bekanntlich nicht nur unschön aus, sie machen die Augen auch schneller müde. Eine Hartschicht schützt die Gläser vor Kratzern. Wer sein schickes Accessoire auch im Büro oder vor dem Tablet und Fernseher tragen möchte, kann die Gläser zusätzlich mit einem Interferenzfilter aufrüsten. Er filtert Teile des blauen Lichts von Displays und Monitoren – das schützt vor Augenkrankheiten und Schlafrhythmusstörungen.

Wie jede andere Fassung sollte auch ein Fake-Brille das Gesicht nur an vier Stellen berühren: Zwei Mal auf der Nase und zwei Mal auf den Ohren. Wimpernkontakt zum Glas ist Tabu. Und natürlich sollte die Fake-Brille weder zwicken oder hässliche Druckstellen verursachen: Bewegliche Nasenpads dürfen nicht drücken, fest verankerte Nasenauflagen sollten flächigen Kontakt zur Nase haben und die Bügel in minimalem Abstand um die Schläfen laufen. Am sichersten fährt, wer sich vom Fachmann beim Kauf beraten und seine Fake-Brille dort gleich anpassen lässt.

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