Gibt es eigentlich schwarze Augen?

Schwarze Augen beim Menschen
Gibt es schwarze Augen beim Menschen? | Quelle: © Elnur / shutterstock.com

Farbe, Pupille, Regenbogenhaut, … wie war das nochmal?

Schauen wir nochmal kurz zurück: Was macht das Auge farbig? Das Weiße im Auge nennt man Sklera oder auch weiße Augenhaut, den schwarzen, mal größeren, mal kleineren Punkt in ihrer Mitte Pupille und das Rund um die Pupille ist die Iris, auch bekannt als Regenbogenhaut. Ihr Name ist Programm, denn eigentlich ist mit der Färbung der Iris die Augenfarbe gemeint. Und die ist bei 90 Prozent aller Erdenbürger, na? Braun, exakt. Sehmärchen-Follower wissen das. Und für alle anderen: Für die Färbung der Iris zeichnet die Menge an Melanin, das ist das rötlich-braun-schwarze Pigment unserer Haut- und Haarzellen. 

Gestatten: Iris, die mehr funktionale Regenbogenhaut 

Sie reagiert wie die Blende an einer Kamera: Dank ihrer Ringmuskeln reguliert sie den Lichteinfall auf die Netzhaut(Retina) des Auges. Bei Helligkeit zieht sie sich zusammen – die Pupille wird enger und der Lichteinfall gedämpft. Umgekehrt bei Dunkelheit – die Pupille weitet sich, sie lässt mehr Licht herein. Braune Augen mit ihrem hohen Anteil an Melanin sind besser vor UV-Strahlen und Licht geschützt als blaue, grüne und graue Augen, die deutlich weniger Melanin haben.

Erwähnt sei der Extrem-Melanin-Ausfall Albinismus, eine genetische Anomalie. Die Iris von Albinos besitzt sehr wenig bis kein Melanin. Dieser Phänotyp (Erscheinungsbild) reagiert besonders empfindlich auf starke Lichtquellen, zu beobachten bei weißen Kaninchen, Vampiren usw. Spaß beiseite, Biobuch auf:

Wie entsteht die Farbe der Augen?

Reine Erbangelegenheit. Wobei ‚rein‘ genau genommen nicht richtig ist, weil man heute weiß, dass nicht nur zwei, sondern mehrere Gene die Augenfarbe beeinflussen. Welche Gene das sind und wie sie sich gegenseitig bedingen, darüber ist noch nicht abschließend geforscht.

Welche Augenfarben sind besonders selten?

Da braune Augen mit 90 Prozent den größten Teil der Menschen die Welt erblicken lassen, bleiben für die anderen Farben – Blau, Grün und Grau – also nur noch 10 Prozent übrig. Grün ist mit ungefähr drei Prozent die weltweit seltenste Augenfarbe. Doch die regionale Verteilung von Mehrheiten kann anders aussehen. Zum Beispiel sind in Island und Estland die Blauäugigen mit 75 bzw. 90 Prozent in der deutlichen Überzahl. Und Mischfarben sehen sich in Frankreich und Deutschland am häufigsten in ihre blaugrauen, blaugrünen, Bernstein- und honigbraunen oder braunschwarzen Augen.

Und jetzt ist es raus! Es gibt sehr, sehr dunkle, sogenannte braunschwarze Augen. Aber eine vollkommen schwarze Regenbogenhaut, die gibt es nicht. Oder doch?

Im Englischen finden sich Black eyes“. So nennt man ein blaues Auge, wir machen uns umgangssprachlich über ein Veilchen lustig. Blutunterlaufen und angeschwollen sieht selbiges höchst selten attraktiv aus – schmerzfrei zu haben ist es nie (zack! bumm! autsch…)!
Wenn du ohne Kajal mit einem stechend schwarzen Blick Eindruck machen möchtest, könntest du versuchen, die Pupillen zu vergrößern. Ob das ohne chemische Substanzen geht?  

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