Was ist eigentlich VR und AR?

Sehmärchen sind ja immer zum Aufschlauen da. Dieses hier gibt dir einen kurzen Überblick über ein Thema, das für manche vielleicht noch etwas nebulös klingt: VR und AR. Was steckt hinter diesen Kürzeln eigentlich?
VR = Virtual Reality
Kennst du diese Szenen, in denen jemand mit einer klobigen Brille auf der Nase wild in die Luft greift, als würde er unsichtbare Gegenstände anfassen? Genau das passiert, wenn jemand eine VR-Brille trägt. Was er sieht, sehen wir nicht. Für ihn ist das Wohnzimmer plötzlich ein Raumschiff, eine Achterbahn oder ein Konzertsaal. Je nachdem, wohin ihn die Brille entführt.
Mithilfe der VR-Brille entdeckst du Räume oder Landschaften, die nicht real, sondern virtuell sind. Die Bilder liefert die VR-Brille selbst. Sie ist mit speziellen Linsen ausgestattet, die dir eine komplett neue Welt vorspielen. Alles, was du siehst, stammt aus dem Computer. Die echte Umgebung – egal, ob du in einem Bluescreen-Studio oder auf einer grünen Wiese stehst, spielt keine Rolle.
Die Brille blendet die Realität aus und zieht dich in ihre eigene, künstlich erschaffene Welt hinein. Du bist nicht länger Zuschauer eines Spiels auf dem Bildschirm, sondern mittendrin. Du läufst, drehst dich, greifst nach Dingen, die nur virtuell existieren.
Dieses Gefühl, völlig in eine andere Welt einzutauchen, nennt man Immersion. Und genau das macht den Reiz von VR aus: Du bewegst dich Seite an Seite mit Spielfiguren, fliegst durch 3-D-Landschaften oder weichst schwebenden Tetris-Teilen aus – ganz so, als wärst du Teil des Spiels.
Wenn du dich lieber langsam herantasten willst, ist AR die passende Einstiegsvariante.
AR = Augmented Reality
AR hingegen erweitert die reale Welt, anders als VR, indem sie virtuelle Dinge, Figuren, oder Bewegungen in die echte Umgebung einblendet. Deine digitale Weltentdeckung. Oder besser gesagt: deine Welt-Erweiterung.
Über ein Display, eine spezielle AR-Brille oder einfach mit deiner Smartphonekamera (je nach Anwendung) entdeckst du Bilder und Geschichten, die hinter der sichtbaren Welt stecken.
Geh zum Beispiel im Berliner Naturkundemuseum zum Brachiosaurus. Nimm ihn mit einem digitalen Fernglas ins Visier, als wärst du eine Forscherin im Jurassic Park. Plötzlich startet eine Animation: Muskeln und Sehnen wachsen, die Schuppenhaut legt sich über den Dino, und die Urwaldlandschaft erwacht zum Leben. Schließlich hebt der riesige Pflanzenfresser den Kopf, schnaubt – und schaut dir direkt in die Augen. Aaaargl!
Ein anderes Spielfeld für AR ist das Gaming:
Du hast bestimmt schon Gruppen von Kids gesehen, die mit dem Smartphone in der Hand durch Parks und Straßen jagen. Sie sind auf der Suche nach Pokémons. Oder du holst dir einen virtuellen Personal Trainer ins Wohnzimmer, der dich durchs Workout pusht oder gegen dich Squash spielt.
Was habe ich davon? Vorteile und Nachteile von AR und VR
Ein Vorteil von AR liegt klar auf der Hand: Wissensvermittlung. Sie macht Informationen anschaulich, erweitert das Verständnis und stillt die Neugier auf einfache Weise. AR wird außerdem in vielen Bereichen praktisch genutzt. Zum Beispiel bei Trainings für Pilotinnen und Piloten, in der Architektur zur Planung neuer Städte oder in der Medizin für Operationen und Forschung. Kurz gesagt: Sie bringt Wissen zum Leben und macht Lernen zu einem echten Erlebnis.
VR in Medizin und Alltag
VR-Technologie kann auch Menschen mit Sehbehinderungen unterstützen. Bei Farbsehschwäche lassen sich Farbkontraste verstärken. Und selbst eine Rot-Grün-Blindheit kann durch spezielle Brillen gemildert werden. Betroffene sehen dann deutlicher als ohne.
In der Rehabilitation wird VR gezielt eingesetzt, etwa nach Augenverletzungen wie Hornhautablösungen, Verätzungen oder bei degenerativen Erkrankungen. Dabei wird das Auge stimuliert, um das verbliebene Sehvermögen zu trainieren und zu verbessern.
Und mal ehrlich: Das Interagieren mit Spielfiguren oder das Suchen nach dem nächsten Pokémon in der echten Welt macht einfach riesigen Spaß.
Aber Vorsicht! Das Ganze hat echtes Suchtpotenzial. Schauen wir uns also auch die Schattenseiten an.
Nachteile (AR und VR)
- Bewegungsübelkeit (Motion Sickness) bei VR
- Überanstrengte Augen, Müdigkeit, Kopfschmerzen
- Desorientierung nach längerer Nutzung
- Eingeschränkte Interaktion in VR – das kann frustrieren
- Hohes Suchtpotenzial
- Hohe Entwicklungs- und Anschaffungskosten
Entdecke jetzt weitere Seh-Märchen und gehe Seh-Mythen auf den Grund. Oder sende uns jetzt deine eigene Frage, ganz einfach per E-Mail oder Facebook Messenger.
Optiker-Suche
Finde jetzt einen Optiker in deiner Nähe. Gib einfach deine Postleitzahl oder deinen Ort ein und los geht‘s!