Wie viele Augen haben Spinnen?
Wer beim Anblick einer Spinne und Ihren vielen Augen schreiend das Weite sucht, sollte erstens jetzt nicht weiterlesen und ist, zweitens, mit hoher Wahrscheinlichkeit sowieso nicht an neuen und gruseligen Details des Spinnenkörpers interessiert. Alle anderen schauen gerne genau auf diese bemerkenswerten Krabbler. Wohlan!
Acht gewinnt
Zur achtbeinigen Webkünstlerin, von der es weltweit über 46.000 Arten gibt, passen natürlich auch … acht Augen. Schön symmetrisch angeordnet, zwei große Hauptaugen mittig am Kopf und jeweils drei kleinere Nebenaugen seitlich.
Damit reicht ihr Sichtfeld zwar weit, dennoch ist Frau Spinne keine gute Seherin. Wir wissen, Spinnen riechen, hören, schmecken und tasten exzellent, zum Beispiel nach ihrer Beute im Netz. Dieser Bewegungsreiz ist für die Webspinne viel wichtiger. Sie muss ja wissen, dass „angerichtet“ ist. Neben der sehr artenreichen und ökologisch wichtigen Webspinne existiert aber auch noch eine andere interessante Spinnengattung …
Sechs springt
Die sechsäugigen Springspinnen können mit weniger Augen ausgezeichnet sehen. Gut so, denn sie fangen ihre Beute durch einen gezielten Sprung. Dazu müssen sie genau und geduldig beobachten, was sich wohin bewegt. Ihre sechs Augen im seitlichen und vorderen Bereich des Kopfes ermöglichen einen guten Panoramablick. Die Springspinne schleicht sich an, berechnet ihre Sprungbahn, stürzt mit einem gezielten Sprung los und landet im besten Fall auf ihrer Beute.
Den sechsäugigen Springspinnen fehlen die beiden, bei großen Webspinnen vorhandenen, Mittelaugen. Dass diese zwei großen Augen hin und her rollen können, klingt erstmal nach einem Nachteil. Also was ist das Geheimnis der sechs Augen?
Sechs von acht können leuchten
Die sechs kleinen Augen sind bestens ausgestattet. Sie verfügen über ein sogenanntes Tapetum. Das kennst du schon von den Katzenaugen. Mehr darüber kannst du im Märchen über die roten Augen nachlesen.
Aber wie funktioniert ein Tapetum? Das Licht passiert die Netzhaut und fällt auf eine reflektierende Schicht – das Tapetum. Danach passiert es die Netzhaut ein zweites Mal: Ein Lichtreflex erscheint im Auge. Wie ein Scheinwerfer oder der Reflektor an deinem Fahrrad leuchten die kleinen Augen der Webspinnen im Dunkeln. Suchst du demnächst mit der Taschenlampe eine Höhle oder auch deinen Keller ab, kann es also durchaus passieren, dass dich plötzlich Spinnenäuglein anstrahlen. Uuuahh!
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