Sehschärfe (Visus) einfach erklärt

Die Sehschärfe des Auges, auch Visus genannt, ist eine der wichtigsten messbaren Eigenschaften des Sehens. Sie beschreibt, wie gut das Auge feine Details und Konturen wahrnehmen kann. Besonders in Berufen mit hohen visuellen Anforderungen sowie im Straßenverkehr spielt der Visus eine entscheidende Rolle. Falls eine Fehlsichtigkeit vorliegt, kann diese durch verschiedene Sehtests festgestellt und mit einer Sehhilfe (Brille oder Kontaktlinsen) korrigiert werden.

Visus Auge (Sehschärfe)
Visus: Bedeutung erklärt

Was ist der Visus und wie wird er gemessen?

Der Visus gibt an, wie scharf eine Person sieht und wird in Prozent oder als Dezimalwert ausgedrückt. Ein Wert von 1,0 entspricht einer normalen Sehschärfe von 100 %. Einige junge Menschen können jedoch sogar Werte von 1,6 oder höher erreichen, während die Sehschärfe mit zunehmendem Alter häufig abnimmt.

Die schärfste Wahrnehmung erfolgt in der Fovea centralis, einem winzigen Bereich der Netzhaut, in dem Millionen von Fotorezeptoren für das Farbensehen zuständig sind. Je mehr dieser Rezeptoren aktiv sind, desto schärfer ist das Sehen.

Unterschiedliche Formen der Sehschärfe

Es gibt verschiedene Arten des Visus:

Visus-Tabelle

Visus-WertSehschärfe (%)Bedeutung & Auswirkungen
2200%Überdurchschnittlich gute Sehschärfe, oft bei jungen Menschen vorhanden.
1,6 – 1,2160 – 120 %Sehr gute Sehschärfe, oft bei Piloten oder Scharfschützen erforderlich.
1100%Normale Sehschärfe – keine Sehhilfe erforderlich.
0,8 – 0,780 – 70 %Minimale Einschränkungen, im Alltag kaum spürbar.
0,7 – 0,570 – 50 %Ab einem Visus von unter 70 % ist eine Sehhilfe für das Autofahren vorgeschrieben.
0,4 – 0,340 – 30 %Starke Sehbeeinträchtigung, Lesen von Schildern und Texten wird erschwert.
0,2 – 0,120 – 10 %Sehr eingeschränkte Sehfähigkeit – Erkennen von Gesichtern schwierig.
< 0,1< 10 %Hochgradige Sehbehinderung, Alltagsbewältigung ohne Hilfsmittel kaum möglich.

Ab wann ist eine Sehhilfe erforderlich?

Wenn der Visus auf dem besseren Auge unter 70 % liegt, ist das Tragen einer Sehhilfe im Straßenverkehr gesetzlich vorgeschrieben. Generell empfiehlt es sich, bereits ab einem Dioptrienwert von +/- 0,5 eine Brille oder Kontaktlinsen zu verwenden, um Augenbelastung und Beschwerden wie Kopfschmerzen zu vermeiden.

Wie wird die Sehschärfe getestet?

Die Sehschärfe kann durch verschiedene standardisierte Tests bestimmt werden:

Diese Tests helfen dabei, eventuelle Fehlsichtigkeiten zu erkennen und zu bestimmen, welche Sehhilfe benötigt wird.

Sehschärfe messen: Visus-Test

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Visus vs. Dioptrien – der Unterschied

Der Visus beschreibt die Sehschärfe als Prozentwert, während die Dioptrien die Brechkraft des Auges angeben. Ein negativer Dioptrienwert bedeutet Kurzsichtigkeit, ein positiver Weitsichtigkeit. Die genaue Dioptrienzahl bestimmt, welche Korrekturgläser erforderlich sind.

Welche Faktoren beeinflussen den Visus?

Mehrere Aspekte können die Sehschärfe beeinflussen:

Wie kann man die Sehschärfe verbessern?

Ein beeinträchtigter Visus kann durch eine individuell angepasste Brille oder Kontaktlinsen korrigiert werden. Alternativ bietet eine Augenlaserbehandlung eine dauerhafte Lösung, indem die Hornhaut neu geformt wird, um die Brechkraft des Auges zu optimieren.