Abhängigkeit von Augentropfen

Augentropfen süchtig
Machen Augentropfen eigentlich süchtig? | Quelle: © Sarifulin / iStock.com

Machen Augentropfen eigentlich süchtig?

Ständig künstliche Tränen – das kann abhängig machen, sagt man. Stimmt es tatsächlich, dass Augentropfen wie eine Droge wirken? Vor der Antwort auf die Frage, ob – rezeptfreie – Augentropfen nun süchtig machen oder nicht, wäre zu klären, was Augentropfen sind, wann und wie sie helfen.

Was sind Augentropfen?

Augentropfen bestehen aus einer Flüssigkeit und wirken direkt am Auge. Bei trockenen oder gereizten Augen kommen oft sogenannte künstliche Tränen zum Einsatz, die sich wie ein Tränenfilm auf Hornhaut und Bindehaut legen. Augentropfen gibt es als wässrige oder ölige Lösung, als Emulsion oder Suspension.

Augentropfen müssen steril sein. Daher sind Konservierungsmittel in Augentropfen vorgeschrieben, die länger als 24 Stunden angewendet werden. Das ist beispielsweise bei Augentropfen in Fläschchen für eine mehrtägige Behandlung der Fall. Nach dem ersten Öffnen bilden sie einen Nährboden für Bakterien und Pilze. Konservierungszusätze können dem Auge auch schaden. Deshalb besser Augentropfen nehmen, die keine Konservierungsmittel beinhalten. So gibt es Augentropfen in Einzeldosis-Verpackungen ohne Konservierungsstoffe.

Wie helfen Augentropfen bei trockenen oder gereizten Augen?

Auslöser für trockene und/oder gereizte Augen kann zum Beispiel der Aufenthalt in verrauchten oder klimatisierten Räumen sein – hier verdunstet die Tränenflüssigkeit. Auch das lange und intensive Sehen auf Computermonitore und Displays fördert trockene Augen. Wer auf den Bildschirm starrt, reduziert sein Blinzeln. Dieser Mechanismus, der Tränenflüssigkeit übers Auge verteilt, ist gestört, der Tränenfilm reißt auf. Die Augen werden trocken, jucken, brennen, fühlen sich an, als sei Sand drin. Augentropfen bringen Linderung: Die Tränenersatzmittel spenden dem gestressten Auge Feuchtigkeit. Auch Kontaktlinsenträger müssen darauf achten, dass ihre Augen gut benetzt sind.

Und was ist mit Augentropfen für Allergiker?

Augentropfen für Allergiker enthalten entweder Cromoglicinsäure, die die Ausschüttung des Allergen-Botenstoffs Histamin verhindert, oder Antihistaminika wie Levocabastin oder Azelastin, die die Histamin-Sensoren besetzen – der Allergen-Bote findet dann dort keinen Platz mehr.

Machen Augentropfen nun süchtig oder nicht?

Frei verkäufliche Augentropfen enthalten keine Suchtstoffe. Allerdings können sie einen Gewöhnungseffekt haben – kaufen, träufeln, schnell beschwerdefrei. Und wer Augentropfen gegen gerötete Augen dauerhaft nimmt, sollte mit einer Kontrawirkung rechnen: Enthaltene Weißmacher ziehen die Blutgefäße zusammen. Nach kurzer Zeit ist der Wirkstoff abgebaut, die Durchblutung des Auges verstärkt sich wieder, es trocknet weiter aus. Selbstbehandlung kann nicht nur dadurch gefährlich werden. Auch bei rezeptfreien Augentropfen besteht das Risiko von Nebenwirkungen. Deshalb bei andauernden Augenproblemen immer zum Augenarzt!

Gibt es eine Alternative zu Augentropfen gegen trockene Augen?

Ja, die gibt es! Und die heißt Ursachenbekämpfung: beispielsweise durch frische Luft, mehr Luftfeuchtigkeit in Räumen, Bildschirmpausen, bewusstes Blinzeln. Und durch richtige Ernährung mit Vitaminen und Spurenelementen für die Augengesundheit:

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