Ähneln sich die Augen von Hai und Mensch?

Wie ähnlich sind sich die Augen von Hai und Mensch wirklich?
Wie ähnlich sind sich die Augen von Hai und Mensch wirklich? | Quelle: © alexrose / unsplash.com

Um diesen berüchtigten Meeresbewohner ranken sich Märchen wie die Blaualgen um deine Beine im Stadtsee. Sind Haie blind, sehen sie schlecht oder ähneln ihre Augen sogar denen von uns Menschen? Zeit, sich dieses Seh-Märchen, einmal genau anzuschauen.

„Der Hai ist blind.“ Wissenschaft oder Märchen?

Hai-Augen besitzen Stäbchen und Zapfen, genau wie das menschliche Auge. Überhaupt haben ihre Augen viele Ähnlichkeiten mit unseren, zum Beispiel diese: Haie schließen und öffnen ihre Pupillen, um den Lichteinfall zu steuern. Weil es im Meer weniger Licht für den Hai gibt, besitzt er zudem noch die „leuchtende Tapete“, die du schon von der Hauskatze kennst. Lateinischer Name: Tapetum lucidum; sie liegt im hinteren Teil des Auges. Bei sehr schlechten Lichtverhältnissen, wie in großen Tiefen, legt sich die „Lichttapete“ frei, um das wenige, einfallende Restlicht zu reflektieren. Das Auge des Hais leuchtet dann wie ein Katzenauge bei Nacht.

„Der Hai sieht keine Farben.“ Wahr oder falsch?

Die Wissenschaft geht heute davon aus, dass Haie mit großer Wahrscheinlichkeit farbenblind sind. Alle Hai-Arten besitzen die lichtempfindlichen Stäbchenzellen, die ihnen auch in den schwarzen Tiefen der Meere das gute Sehen garantieren. Für das Erkennen von Farben sind aber die Zapfen zuständig. Nun zeigt manche Hai-Spezies zwar die Zapfen für Grün, doch zum Unterscheiden von Farben braucht es mindestens zwei Farbrezeptoren.

Man nimmt an, dass für ihren Jagderfolg das Kontrastsehen – zusammen mit ihren anderen beeindruckenden Sinnessystemen – wichtiger ist als das Farbensehen. Denn fraglos sind Haie exzellente Jäger. Sie stehen evolutionär seit Jahrmillionen an der Spitze der Nahrungskette in ihrem Ökosystem. Für die Schlauköpfe unter euch: Man nennt solche fleischfressenden Räuber ohne Fressfeinde „Spitzenprädatoren.“

Spezial-Ausstattungen für das Hai-Auge

Im Vergleich zum Menschen trumpfen manche Hai-Arten mit fantastischen „Zusatzfeatures“ auf. Der Weiße Hai beispielsweise, dreht beim Fressen seine Augen nach hinten, um sie vor Verletzungen zu schützen. Grauhaie besitzen ein drittes Augenlid, die Nickhaut. Sie schiebt sich, ebenfalls beim Fressen, als Schutzhülle über das Auge.

Bestechend: Seine sieben Sinne

Haie sind bestens an ihren Lebensraum angepasst. Sie sehen im Dunkeln besser als Katzen und viel besser als wir Menschen. Bestimmte Gerüche nimmt der Hai 10.000-mal feiner wahr als wir und sein Geschmackssinn ist ausgeprägt wie auch erlesen – Robben, Rochen, Seelöwen – er macht keine Jagd auf Menschen. Vorsichtig sollten wir trotzdem sein! Haie können zum Beispiel Surfer*innen leicht mit ihrer Beute verwechseln.
Haie hören ausgezeichnet, sogar kleinste Druckwellen empfangen sie und nahezu jede Bewegung oder Strömungen im Wasser fühlen sie. Und mit ihren „Elektrosensoren“ an Kopf und Schnauze können sie elektrische Felder ihrer Beute wahrnehmen. Der Hammer auch die Hai-Haut, sie fühlt Temperaturen, Berührungen und registriert Mikrobewegungen von nur 0,02 Millimetern.

Fest steht, auch wenn das Sehvermögen von Haien nicht so gut ausgeprägt ist, wie das von uns Menschen, sind ihre Augen ihren Bedürfnissen entsprechend, optimal angepasst.

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