Kann man durch Laserpointer blind werden?

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Laserpointer können schwere Augenschäden hervorrufen | Quelle: © pixathlon

Laserpointer – Katzenfans und Katzenvideofans lieben sie, doch bei Piloten, Kraftfahrern, Lokführern und Sportlern sind sie gefürchtet. Immer wieder blenden Laserpointer Fußballspieler oder Piloten. 2017 wurden allein in den ersten 7 Monaten bundesweit 65 Zwischenfälle  gemeldet, in denen Piloten geblendet wurden. Dabei weiß jeder: Andere Menschen durch Laserstrahlen zu verletzen, ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat. Trotzdem begegnen Augenärzte im Praxisalltag vermehrt Augenverletzungen, die durch Laserpointer verursacht wurden.

Wie funktioniert ein Laserpointer?

Ein Laserpointer ist ein Licht-Zeigestab, in dessen Gehäuse eine Laserdiode sitzt. Die Laserdiode strahlt einen sehr stark gebündelten Lichtstrahl aus, der sich extrem fokussieren lässt. Durch diese Eigenschaft haben Laserstrahlen zahlreiche Anwendungen in Medizin und Technik. Mit starken Lasern kann man z. B. Metallplatten schneiden und schweißen. Mit schwachen Laserstrahlen kann man Entfernungen messen oder CDs und Blu-ray Discs wiedergeben. Auch in der Medizin gibt es zahlreiche Anwendungen. Man kann z. B. Gewebe zerschneiden, Tätowierungen entfernen oder die Kurzsichtigkeit mit LASIK korrigieren.
Laserstrahlen können sehr gefährlich sein. Deshalb werden sie je nach Lichtleistung in sieben Gefahrenklassen unterteilt (1, 1M, 2, 2M, 3R, 3B und 4). Von diesen Klassen gelten nur die Klassen 1 bis 2 als augensicher. Diese Laser haben eine Lichtleistung von maximal 1 Milliwatt. Stärkere Laser sind für die Augen gefährlich.

Was passiert, wenn ein Laserpointer das Auge trifft?

Jeder Mensch weiß, dass man nicht direkt in die Sonne blicken darf, denn dadurch kann man blind werden. Außerdem weiß jeder, dass man mit einer Lupe (einem Brennglas) das Sonnenlicht so stark bündeln kann, dass man damit Feuer machen kann.
Etwas ganz ähnlich geschieht, wenn ein starker Laserstrahl ins Auge fällt. Genau wie bei einer Lupe bündelt die Augenlinse das Laserlicht auf der Netzhaut. Dadurch verstärkt sich die Lichtintensität um viele 1000 Mal. Im günstigsten Fall wird man dadurch nur geblendet und sieht anschließend eine Weile nichts mehr. Wenn das Laserlicht aber zu hell ist, werden die Sinneszellen der Netzhaut verbrannt und dauerhaft zerstört. Eine solche Augenverletzung kann kein Augenarzt heilen. Der Lidschlussreflex (Blinkreflex) sorgt bei einigen Menschen zwar dafür, dass sich die Augen bei Blendung in 0,25 Millisekunden schließen. Bei Bestrahlung mit sehr hellem Laserlicht kann es aber schon in dieser extrem kurzen Zeit zu einer nicht mehr heilbaren Augenverletzung kommen. Außerdem funktioniert dieser Reflex-Mechanismus bei 80 Prozent der Bevölkerung nicht zuverlässig.
Besondere Vorsicht ist bei Lasershows geboten, da die Pupillen sich in dunklen Räumen weiten und so mehr Licht auf die Netzhaut trifft.

Laserpointer sind gefährlich, aber können sie wirklich blind machen?

Das Verletzungsrisiko durch Laserpointer hängt von drei Dingen ab: Wie hoch ist die Ausgangsleistung des Laserpointers? Wie weit ist er vom Auge entfernt? Wie lange ist das ungeschützte Auge dem Lichtstrahl ausgesetzt?
Je energiereicher und näher die Lichtquelle und je länger die Einwirkzeit, desto verheerender können die Folgen sein. Die Palette reicht von einer vorübergehenden Blendung über Schwellungen und Blutungen bis hin zu Vernarbungen und Zerstörung der Netzhaut. Bei einer geringen Laserintensität können die Beeinträchtigungen des Sehvermögens nach kurzer Zeit oder nach Wochen wieder verschwinden. Wenn die Strahlen aber bleibende Schäden an Sinnes- und Nervenzellen der Netzhaut angerichtet haben, kann das zum Verlust des zentralen Sehens, zu einer starken Verschlechterung der Sehschärfe und schlimmstenfalls tatsächlich zur Blindheit führen.

Wie kann man Augen-Verletzungen durch Laserpointer behandeln?

Akute Augenverletzungen durch starke Laserstrahlen können nicht gut behandelt werden, denn wirksame augenärztliche Therapien zum Wiederaufbau der geschädigten Netzhaut gibt es nicht. Daher ist Vorsorge umso wichtiger.

Unsere Tipps zum Umgang mit Laserpointern:

Und natürlich gilt ganz allgemein: Niemals einen Laserpointer mit einer unerlaubt hohen Lichtleistung im Internet kaufen, um damit Blödsinn anzustellen.

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