Ist die Dioptrienzahl für Brille und Kontaktlinse gleich?
Oder Brille ist gleich Kontaktlinse? Tja, es wäre schön, wenn die Welt mal einfach wäre. Doch meistens ist sie es halt nicht. Warum und wie Dioptrienwerte von Brillengläsern und Kontaktlinsen abweichen, erzählt dir dieses Sehmärchen.
Brille zu Nase, Linse zu Auge
Genau! Der Abstand macht den entscheidenden Unterschied. Während die Kontaktlinse direkt auf dem Auge sitzt, werden Brillengläser circa 12 bis 16 Millimeter davor positioniert. Man nennt diesen Abstand zwischen Brillenglas und Hornhaut in der Fachsprache „Hornhautscheitelabstand“.
Brauchen wir immer zwei Werte für zwei Sehhilfen? Die Antwort bleibt ein diffuses Jein.
Als Faust-(aufs-Auge)-Regel gilt heute: Ab einer Fehlsichtigkeit von +/- 4 Dioptrien muss die Stärke für Linsen neu berechnet werden.
Im Umkehrschluss bedeutete das, bei einer geringeren Sehschwäche könnten die Werte der Brille durchaus auf die Linsen übertragen werden? Ja, wenn …
Fehlsichtigkeit – und sonst noch was?
Wenn abgeklärt ist, dass es keine andere Fehlsichtigkeiten gibt, können unter +/- 4 Dioptrien die Brillenwerte für die Kontaktlinsen übernommen werden.
Dies gilt allerdings nur für normale (sphärische) Kontaktlinsen. Wenn mit den Kontaktlinsen auch ein Astigmatismus korrigiert werden soll, ist eine Untersuchung bei Kontaktlinsen-Fachleuten angeraten. Sie sollten überprüfen, ob eine Hornhautverkrümmung oder ein Linsenastigmatismus vorliegt. Auch bei einer Korrektur der Altersfehlsichtigkeit (Leseschwäche) mit Kontaktlinsen empfiehlt sich eine vorherige Beratung in der Augenarztpraxis oder bei einem spezialisierten Optikerfachbetrieb.
Für eine optimale Anpassung von Kontaktlinsen ist also zur Fachberatung geraten. Hinterher sitzen deine Linsen so gut, weil sie ganz genau auf dich abgestimmt wurden: auf deine Augen und deine Wünsche. Beispielsweise zu Tragegewohnheiten und Einsatz, aber auch Gesundheit, Budget und Nachhaltigkeit.
Mehr wichtige Werte für die Kontaktlinsen
Die Wölbung der Linse ist vor allem bei harten Linsen ein wichtige Einheit, genannt BC-Wert. Er gibt die Krümmung oder Basiskurve der Kontaktlinsen an. Verständlich, dass eine passende Linsenwölbung für besten Tragkomfort sorgt.
Der DIA-Wert nennt den Durchmesser und entscheidet damit über die Größe der Kontaktlinse. Er ist für den optimalen Sitz der Linse von hoher Bedeutung. Dabei ist der Durchmesser von weichen Linsen immer größer als der von harten, die nur die Iris bedecken (Durchmesser von 9 bis 10 Millimetern). Weiche Kontaktlinsen liegen zwischen 13,8 und 14,5 Millimetern und umhüllen die gesamte Hornhaut.
Der Zylinder- oder Achsenwert bezeichnet die Art der Hornhautverkrümmung. Er kann von Auge zu Auge unterschiedlich sein und ist entscheidend für die Wahl der Kontaktlinse.
Du siehst, dass eine Menge an technischen Details und Fachwissen in der Wahl zur bestmöglichen Kontaktlinse einfließen. Eine ausführliche Fachberatung mit einem speziellen Kontaktlinsen-Sehtest lohnt sich unbedingt. Übrigens: Auf der Website Kontaktlinseninfo.de gibt es detailliertes Wissen zu Kontaktlinsen und die entsprechenden Kontaktlinsen-Expert*innen in deiner Nähe. Und dann hol dir die kleinen Dinger.
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