Lassen sich Kratzer aus dem Brillenglas entfernen?

Kratzer im Brillenglas
Kratzer im Glas? | Quelle: © gpointstudio / Shutterstock.com

Steckst du deine Brille auch mal zum Schlüssel in die Jackentasche? Die Spuren dieser rauen Begegnung: Kratzer auf dem Brillenglas. Spätestens dann ist klar, wie man sie vermieden hätte. Doch wie kriegt man sie wieder weg?

Wodurch können Kratzer entstehen?

Große Schrammen und Kratzer auf Brillenfassung und Glas entstehen meist durch kleine Unfälle: Die Brille fällt runter, liegt auf dem Glas oder kollidiert mit anderen harten Objekten. Aber wusstest du, dass sogar beim Putzen der Brille kleine, feine Kratzspuren entstehen können? Schon der Ärmel deines Pullis oder das gern verwendete Papier-Taschentuch können auf den empfindlichen Gläsern sogenannte Mikrokratzer hinterlassen. Diese sehr kleinen Beschädigungen beeinträchtigen das Sehen: Unerwünschte Lichtbrechungen und irritierende Reflexionen strengen deine Augen an. Du wirst schneller müde und kannst obendrein Kopfschmerzen bekommen. 

So beugst du Kratzern im Brillenglas vor

Deine Brille ist ein Softie und will auch so behandelt werden. Etuis mit weichen Stofffütterungen sind der ideale Aufbewahrungsort. Klare Sicht verschaffst du dir in vier einfachen Schritten:

  1. Fließendes lauwarmes Wasser spült Staubkörner und groben Schmutz weg.
  2. Ein Tropfen pH-neutrales Spülmittel (ohne Hautpflegeprodukte) zwischen den Fingern aufschäumen und die Gläser damit vorsichtig einreiben
  3. Die Gläser danach erneut mit Wasser abspülen. So verschwinden Fingerabdrücke, Kosmetikreste und Hauttalg.
  4. Mit einem sauberes Baumwollhandtuch oder einem Mikrofasertuch (ohne Weichspüler gewaschen) beidseitig sanft trockenreiben.

Übrigens kann Hitze Hightech-Gläsern mit ihren teuren Oberflächenveredelungen und Fassungen schaden. Also nicht bei Sonnenschein im Auto liegen lassen oder zu heiß baden.

Kratzer raus, Durchblick rein – geht das?

Weil Brillengläser aus Kunststoff anfälliger für Kratzer sind als jene aus Glas, empfehlen Optiker*innen beim Kauf meistens Spezial-Beschichtungen. Diese härten die Oberfläche und schützen sie. Doch ist der Kratzer erst einmal im Glas war´s das. Er ist tatsächlich nicht „wegzupolieren“. Wohl gemeinte Ratschläge, wie den Kratzern mit Zahnpasta, Babyöl oder Senf zu Leibe zu rücken, würden die Beschichtung in Gänze zerstören. Und das hieße, wie man so sagt, den Teufel durch Beelzebub auszutreiben.

Zweifelsfrei können – trotz Oberflächenhärtung und guter Pflege – bleibende Kratzer die Brille im Laufe der Zeit trüben und dein Sehen nachhaltig beeinträchtigen. Dann ist der Gang zum Augenoptiker notwendig, um die Gläser zu ersetzen. Und zwar beide. Denn auch nur ein Kratzer kann zu einer einseitigen, unausgewogenen Sicht führen und das sorgt für echten Seh-Stress. Zum einen, weil sich deine Sehstärke im Lauf der Zeit ändert. Zum anderen, weil Gläser durch äußere Einflüsse de facto immer irgendwann Abnutzungsspuren zeigen. Und vielleicht ist es ja auch eine gute Gelegenheit, einen anderen Look mit einer neuen Fassung zu entdecken. Dann macht das Brillenstyling auch noch richtig Spaß! 

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