Macht viel Lesen die Augen schlecht?
Wissenschaftliche Studien bestätigen, dass lange Bildschirmzeiten ohne Pausen gerade bei Schulkindern zu Kurzsichtigkeit (Myopie) führen können. Doch auch deine Erbanlagen mischen entscheidend die Karten, ob du im Leben kurz- oder auch weitsichtig wirst. So schau auf deine biologischen Eltern: Sind beide kurzsichtig, liegen deine Chancen für eine Myopie bei 60 Prozent.
Lesen trainiert den Augenmuskel leider nur in eine Richtung
Homeschooling während der Pandemie hat eine wachsende Kurzsichtigkeit bei Kindern weltweit bestätigt. In Deutschland trägt heute schon jede zweite Abiturient*in eine Brille. Ob Bildschirm oder Buch – durch ununterbrochene Naharbeit kann Kurzsichtigkeit begünstigt werden. Erwachsene Augen werden müde. Kinderaugen kompensieren das nahe Starren, indem sie sich evolutionär anpassen: Das Auge wächst in die Länge, auch weil es zu selten in die Ferne gucken darf. Kurzsichtigkeit könnte also durchaus als ein Phänomen von jungen Lese- oder Bildschirmratten bezeichnet werden? Könnte, denn man kann zum Glück etwas dagegen tun. Aber was? Die erste gute Nachricht: Optische Neuentwicklungen können das Wachstum der Augen stark verlangsamen. Und die zweite gute Nachricht?
Luft schnappen und in die Ferne gucken
Es geht darum, das monotone Starren auf Bildschirme und Seiten regelmäßig zu unterbrechen. Lass einfach den Blick in die Ferne schweifen! Zwei Stunden täglich raus ins Freie empfehlen Augenärzt*innen. Das könne das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit bei 6- bis 16-Jährigen um die Hälfte mindern. Ins Weite schauen, aber auch Licht und Sauerstoff sind Booster für die Augen-Gesundheit. Denn Licht stoppt das Längenwachstum des Augapfels.
Übrigens: 4000 Lux bekommst du sogar an einem trüben Novembertag beim Spazieren zu Mittag ab, zehnmal so viel wie drinnen bei der Leselampe.
Hör bitte nicht auf zu lesen
Das Lesen von Büchern bringt dir eine Menge: Endlose Möglichkeiten, auf neue Ideen zu kommen. Wissen über die Welt, die Menschen und was uns verbindet. Know-how, auch zu ganz speziellen Fragen, wie sie in Sachbüchern behandelt werden. Vom Klassiker der Weltliteratur bis zur Graphic Novel – Lesen lässt deine intellektuellen Fähigkeiten so richtig blühen.
Lesen macht dein Gehirn fit
Jedes Buch ist Dünger für deine Synapsen. Deine sprachliche Fähigkeiten verbessern sich und dein Wortschatz wächst. Fürs Debattieren mit deiner Lehrerin oder mit deinem Herrn Papa hast du nicht nur gute Argumente, du kannst sie auch besser rüberbringen. Entspannt, oder? Apropos…
Beim Lesen entspannst du dich
2009 stellte die Universität Sussex in Brighton bei einer Studie fest, dass das Stressniveau um 68 Prozent sinkt, wenn du nur sechs Minuten lang liest. Lesen beruhigt die Nerven sogar noch schneller als Musik hören, eine Tasse Tee trinken oder spazieren gehen. Wie cool ist das!
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