Schaden billige Sonnenbrillen den Augen?
Es ist wieder soweit: Sommer, Sonne und Sonnenschein locken uns in die Natur. Egal ob Shoppen in der City, chillen am Wasser, Wandern in den Bergen oder Urlauben rund um die Welt, die Sonnenbrille sollte immer dabei sein. Da sie aber öfter vergessen wird, ist sie häufig ein beliebtes Spontankauf-Objekt. Doch hier stellt sich die Frage: Schaden billige Sonnenbrillen den Augen?
Augen müssen vor Sonne geschützt werden
Für viele Menschen ist es selbstverständlich, die Haut im Sommer vor Sonnenbrand und anderen Sonnenschäden zu schützen. Die Augen werden dabei gerne mal vernachlässigt.
Dabei lassen die für uns unsichtbaren UV-Strahlen Augen und Augenpartie schneller altern. Zudem können sie schmerzhafte Entzündungen der Hornhaut („Augen-Sonnenbrand“), Hautkrebs und andere bleibende Schäden im Auge wie z. B. die Eintrübung der Augenlinse (Grauer Star / Katarakt) verursachen. Rund 17 Millionen Menschen sind weltweit an diese Erkrankung erblindet. UV-Strahlen können den Grauen Star verursachen bzw. verstärken. Heimtückisch ist, dass sich die Veränderungen erst viele Jahre später bemerkbar machen. Aus diesem Grund ist ein optimaler UV-Schutz der Augen für alle Altersgruppen notwendig.
UV-Filter vs. Blendschutz
Je dunkler die Gläser, desto größer der Schutz? Das mag zwar erst einmal einleuchtend klingen, ist aber ein Trugschluss. Die Tönung der Sonnenbrillengläser sagt nichts über den UV-Schutz aus. Die Tönung hat nur Einfluss auf den Schutz vor dem sichtbaren Anteil des Lichtes, durch den wir uns geblendet fühlen.
Der UV-Filter „schluckt“ wiederum das für uns unsichtbare UV-Licht. Auch klare Gläser können über einen integrierten UV-Filter verfügen. Ein wichtiges Merkmal für den UV-Schutz einer Sonnenbrille ist das CE-Kennzeichen, dass sich oft auf der Innenseite der Brillenbügel findet. Es besagt, dass die Brille einen Schutz bis mindestens 380 Nanometer bietet, der in den EU-Sicherheitsnormen vorschrieben ist. Die zusätzliche Information UV-400 bedeutet, dass die Gläser alle Strahlen bis zur Wellenlänge 400 Nanometer blockieren – das ist noch besser.
Vorsicht Qualitätsfalle: Eine Sonnenbrille, die nur verdunkelt, aber nicht vor UV-Strahlen schützt, kann den Augen mehr schaden als nutzen. Denn durch die Verdunkelung erweitern sich die Pupillen. So können die UV-Strahlen viel leichter in das Auge gelangen.Deshalb eine Sonnenbrille besser vor dem Urlaub beim Fachmann besorgen und auf Käufe außerhalb der EU, am Strand und bei fliegenden Händlern verzichten.
Billige Brillen auf Sehkomfort prüfen
Der Laie kann die Qualität einer Sonnenbrille kaum einschätzen. Mit ein paar einfachen Tests lassen sich aber grobe Mängel ausschließen.
- Glasqualität: Die Brille wird 50 Zentimeter vors Gesicht gehalten und eine senkrechte gerade Linie im Hintergrund fixiert. Dabei wird die Brille waagerecht und senkrecht hin- und herbewegt. Wölbt oder verzerrt sich die gerade Linie, gehört das Glas in den Müll (gilt nicht für Korrektionsbrillen). Außerdem dürfen die Gläser keine Kratzer oder Unregelmäßigkeiten aufweisen. Zudem verfügen hochwertige Gläser meist über einen Rückflächenentspiegelung.
- Brillengröße: Reichen die Gläser von den Augenbrauen bis zum Jochbein und schützen sie auch seitlich vor Sonne? Dann ist es gut! Je dichter die Brille vor den Augen sitzt, desto weniger Licht kann von der Seite einfallen.
- Sitz und Komfort: Die Brille darf nur an vier Stellen aufliegen – an den Ohren und an der Nase, nicht aber an Brauen, Wangen oder Schläfen. Weder die Nasenauflage, noch Scharniere oder Bügel dürfen drücken. Sind die Nasenpads fest integriert, sollten sie auf der gesamten Fläche aufliegen. Die Wimpern dürfen die Gläser nicht berühren.
- Scharniere: Die Brille wird an beiden Bügeln gegriffen und leicht von innen nach außen gedrückt. Auf Druck sollten die Scharniere leicht nachgeben.
- Fassungsmaterial: Das Material, egal ob Kunststoff oder Metall, sollte auf Druck leicht nachgeben. Ist es zu hart, lässt sich die Brille schlecht anpassen und zerbricht schneller.
Auch günstig gut geschützt
Wenn nun die Wahl doch auf ein günstigeres Modell, beispielsweise einer Handelskette oder der Drogerie fällt, sollte immer das CE-Kennzeichen im Blick behalten werden. Möglicherweise sind Qualität und Haltbarkeit der Brille dann nicht perfekt. Trotzdem darf man sich auch mit solch einem günstigen Modell gut gegen schädliche Strahlung gewappnet fühlen.Bei Unsicherheit ist der Fachmann immer ein guter Ansprechpartner: Der Optiker des Vertrauens kann natürlich beim Kauf beraten, die Brille individuell anpassen und sogar den UV- und Blendschutz bereits vorhandene Sonnenbrillen messen.
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