Tränen in den Augen beim Verschlucken?

Tränen in den Augen beim Verschlucken
Warum tränen unsere Augen beim Verschlucken? | Quelle: © Dikushin Dmitry / shutterstock.com

Jede*r kennt’s: Nach Luft schnappen und husten. Es passiert beim Trinken, Bonbon lutschen oder auch einfach, weil du versuchst gleichzeitig zu Luft zu holen, zu lachen und zu trinken. Du verschluckst dich. Abgesehen vom unkontrollierten Husten steigen dir dann auch noch Tränen in die Augen. Aber warum?

Tränen sind gut

Beim Hustenreiz entsteht ein leichter Druck auf die Tränendrüsen. Sie sitzen unter den Brauen seitlich über dem oberen Lid und geben über Tränengänge Flüssigkeit auf die Hornhaut ab. Durch diesen Druck werden unsere Augen mehr befeuchtet und fangen nach einer halben Minute ein bisschen an überzulaufen. Good News: Die schlimmste Phase beim Verschlucken ist dann meist schon überstanden. Du kannst bereits wieder viel ruhiger atmen.

Dieses Phänomen gibt es auch beim Gähnen. Danach haben wir oft den Eindruck, leicht verschwommen zu sehen. Kein Grund zur Sorge, das liegt schlicht am erhöhten Tränenfilm auf dem Augapfel. Verhindern lassen sich diese Tränen nicht. Sie gehören zum Repertoire unserer fantastischen Reflexe!

Reflex-Tränen schützen

Husten nach dem Verschlucken wie auch das Zukneifen der Augen bei Verletzungsgefahr sind automatisch ablaufende Schutzreflexe. Die so entstehenden Tränen nennt man Reflex-Tränen.

Wenn dir etwas ins Auge fliegt, bei kaltem Fahrtwind oder beim Zwiebelschneiden reagiert dein System Auge mit Wasser marsch! Aus gutem Grund: Mit der Flüssigkeit werden Störpartikel aus dem Auge gespült. Dein Auge wird vorm Austrocknen durch Winde geschützt. Und im Falle der Zwiebel sind es schlicht die chemischen Verbindungen des aufsteigenden Zwiebeldampfes, die deine Hornhaut reizen und die gesunde Reaktion „Wegspülen“ auslöst. Reflex-Tränen schützen deine Augen, gut so.

Gefühls-Tränen erzählen Geschichten

Emotionale Tränen sind da eine ganz andere Kategorie und sehr komplex. Soweit wir es heute wissen, gehören sie zu einer einzigartigen Fähigkeit, die uns Menschen von anderen Säugetieren unterscheidet.

Warum wir aufgrund von Trauer oder Freude weinen, ist noch immer nicht restlos geklärt. Fest steht aber, dass Weinen reinigt, eine Art innere Klarheit schafft und als befreiend empfunden wird. Sich an einer Schulter, dem Teddy oder im Kino einfach mal ausheulen – alles wirkt. Lass deinen Gefühlen und deinen Tränen freien Lauf. Für die Wissenschaftsfans noch eine weitere gute Nachricht: Über die Tränenflüssigkeit werden nachweisbar Schadstoffe ausgeschieden.

Tränen sind wandelbar

Echt jetzt, Schadstoffe raus heulen? Klingt krass. Und es wird noch spannender. Denn Tränen sind nicht gleich Tränen. Sie unterscheiden sich in ihrer biochemischen Zusammensetzung voneinander. Gefühls-Tränen enthalten ein Viertel mehr an Aminosäuren, Mangan, Kalzium und Kalium. Sogar das Glückshormon Serotonin fließt sowohl in Tränen der Trauer, wie auch in denen der Freude.

Die anfangs genannten Reflex-Tränen kommen deutlich wässriger daher, enthalten im Vergleich mehr Lipide, also ölige Schmierstoffe. Sie müssen halt einfach schnell fließen und perfekt putzen. Was wieder einmal beweist: Unser Körper reagiert verblüffend klug und es besteht kein Grund, sich für Tränen zu schämen.

Hier kannst du mehr über Tränen erfahren!

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